Zeugs was Bürgermeisterkandidaten sagen - Teil 2

TL;DR: Es benötigt ein besonders Talent bei einer solch vorhersehbare Frage eine Antwort zu geben die das Schmücken mit Fremden Federn als Wahlversprechen beinhaltet.

Es geht um diese Artikel im Kreisboten.

Hier mein Video dazu.

Was passiert mit der Schule und Nachmittagsbetreuung?

Ende 2021 wurde das Ganztagsförderungsgesetz im Bundestag und Bundesrat beschlossen.

Damit wurde festgelegt, dass ab dem Schuljahr 2026/2027 für die Erstklässler und dann jedes darauf folgende Schuljahr für eine höhere Stufe (also bis 2029/2030 für die Viertklässler) ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung besteht.

Wer muss das leisten? Die Kommunen. 

Wer zahlt? Die Kommunen.

Wer hat's angeschafft? Der Bund

In Haldenwang haben wir den Vorteil, dass schon lange Jahre lang eine gut funktionierende Mittagsbetreuung existiert. Diese ist in der Schule untergebracht u.a. wird die Küche als Speiseraum und zwei Zimmer unter dem Dach dafür verwendet.

Die Mittagsbetreuung ist allerdings an Grenzen gestoßen und aus diesem Grund wurde (auf Bitten der Leitung der Mittagsbetreuung) vom Gemeinderat eine Maximalgrenze an Schüler*innen festgesetzt die in die Mittagsbetreung kommen. 

Diese Grenze bedeutet, dass wenn mehr Schüler*innen angemeldet werden als Platz ist, zuerst die Viertklässler "rausfallen" damit die Erstklässler (die einen Anspruch haben) Platz finden. Das geht jetzt jedes Jahr so weiter... bis 2029... oder bis wir mehr Platz haben!

Es war klar, daß der Platz hinten und vorne nicht ausreicht. Aus diesem Grund wurde eine Erweiterung der Räumlichkeiten notwendig. Auch die Schule benötigt mehr Klassenräume da die nächsten Jahre mehr Schüler*innen erwartet werden.

Im Schulgebäude gibt es einen Gebäudeteil in dem, neben zwei Mietswohnungen, auch die Toiletten und Umkleiden für das Freibad untergebracht sind.

Es wurde beschlossen, dass dieser Teil des Gebäudes umgebaut wird um mehr Räume für Schule und Mittagsbetreuung zu schaffen. Inklusive eines großen Speisesaals, Gruppenräume etc.

Es gab übrigens auch Überlegungen eines Neubaus neben dem Höhenblick - u.a. aus Kostengründen wurde das verworfen.

Nach Gesprächen zwischen Schulleitung, Mittagsbetreuung und Gemeinderat, wurde eine Vorplanung durch einen Architekten gemacht. Auch hier war die Mittagsbetreuung und die Schulleitung als auch der Gemeinderat einbezogen.

Nachdem eine Variante als die beste Lösung feststand, wurden weitere Planungen und auch schon Auftrage z.B. für Statik, Elektrik etc. vergeben.

Das Projekt "Aus- und Umbau Schule und Mittagsbetreuung" ist also schon weit fortgeschritten. Das Projekt wird natürlich nicht bis Anfang 2026 fertig sein d.h. der nächste Gemeinderat wird sich auch damit noch befassen müssen z.B. für weitere Auftragsvergaben. Aber eine "sinnvolle Erweiterung der Schule und Mittagsbetreuung" als Ziel zu haben ist für einen Bürgermeisterkandidat schon mehr als seltsam. Was will er denn tun? Absagen und von Vorne starten? 

Pressearbeit als Bürgermeister

Die Vorstellung Interviews mit der Presse sind immer spontan ist nicht richtig. Der oder die Reporter*in springt nie hinter einer Hecke hervor und verlangt Antworten bzgl. Ziele eines Bürgermeisterkandidaten.

... und selbst wenn das der Fall wäre: Martin Fackler hatte Wochen, wenn nicht sogar Monate Zeit sich auf diese Frage vorzubereiten. Die Frage "Was für Ziele haben Sie für Ihre Amtszeit?" ist so vorhersagbar wie der nächste Sonnenaufgang.

Selbst ein "die Milch steht auf dem Herd... ich ruf gleich zurück" um über eine bessere Antwort nachzudenken wäre besser gewesen als was hier passiert ist.

Die "sinnvolle Erweiterung der Schule und Mittagsbetreuung" zu nennen ist absurd da dieses dieser Zug schon abgefahren ist.  

Der jetzige Gemeinderat im Team mit der Mittagsbetreuung und Schulleitung haben das schon in trocken Tücher gepackt.

Man kann von einem Bürgermeisterkandidaten (und natürlich einem Bürgermeister) schon eine gewisse Vorbereitung auf die einfachsten Fragen erwarten. 

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